Das Weltbild der Astrologie ist geprägt von der Sichtweise, dass man in der Architektur des Himmels/des Planetensystems Maße und Gesetzmäßigkeiten - auch für das Leben der Menschen auf der Erde - erkennen und beschreiben kann. Insbesondere die Wirkung und der Einfluss der Sonne und der Mondzyklen auf den Wandel der Jahreszeiten und Gezeiten, auf das Sein und Werden in der Natur bestätigen seit jeher die Richtigkeit dieser Annahme. Warum sollte der Mensch als ein von der Natur abhängiges Lebewesen davon ausgenommen sein?
Gemäß dem Erbe alter archaischer Astralkulte überrascht es also nicht, die Übertragung solcher »kosmisch energetischer Einstrahlungen« (Ernst Jünger) auf Leben und Schicksal des Menschen in allen Hochkulturen anzutreffen.
Von Beginn an war ein Bewusstsein darüber vorhanden, dass in diesen Zusammenhang nicht nur die leiblich-physischen, sondern auch die geistig-seelischen Qualitäten eines Individuums einzubeziehen sind.
Dabei sind der Stand der Sonne sowie die Verteilung der Planeten innerhalb der Struktur des Tierkreises zum Zeitpunkt der Geburt von besonderer Bedeutung.
Einmal in das »Geschehen der Gestalt der Zeit« (Wolfgang Döbereiner) eingetreten, wird diese - auf geheimnisvolle Weise - dem Menschen einverleibt. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. So wurde das Horoskop von jeher als Schicksalsuhr bezeichnet, welche anzeigt, was die Stunde geschlagen hat.
Die zur Berechnung eines Geburtsbildes notwendigen quantitativen Zeitaspekte (Stunde, Tag, Monat, Jahr) treten nun zugunsten der Deutung der Zeitqualität, der Schicksals-Bestimmung, in den Hintergrund. Der Kreuzungspunkt dieser beiden Größen wird zum Einlass für Mächte, die der Entwicklung eines Menschen Ziel und Richtung geben. Er erlebt, dass er von Kräften geführt wird, die ihn - ungeachtet seiner eigenen Pläne und Machenschaften - in Anspruch nehmen: sie lenken den Geist in eine Tiefe, in der er schweben, sich erneuern und wandeln kann.
Dieser Bereich - als Unbewusstes im Menschen angelegt - wurde von den Sumerern als Kammern der Schicksale bezeichnet, aus der die Unsterblichen (die Götter) heraustreten, um den Sterblichen ihr Los zuzuteilen. Das Bewusstsein, einer höheren, transzendenten Ordnung anzugehören, den Himmel in sich zu tragen (...wie im Himmel, so auf Erden...), hat zu allen Zeiten den Menschen bewegt und sein Verhältnis zur Welt und zum Raum bestimmt. Der Versuch der neuzeitlichen Wissenschaften und Ideologien, dieses Bewusstsein (als ein in den Kulturen verankertes Erbe) auszurotten, ist fehlgeschlagen. Der maßlose, auf äußeren Fortschritt und Wachstum setzende Zeitgeist findet im erwachenden, in-sich-selbst-gekehrten Menschen einen Widersacher, den er nicht mehr bezwingen kann. Als ein Verbündeter mit den Mächten einer höherrangigen ersten Ordnung fließen ihm Kräfte zu, die ihm helfen, sich aus der Knechtschaft durch die Verderber der Erde zu befreien.
Dieses Drama findet gegenwärtig statt. Dabei schauen wir nicht nur in einen angsterfüllten, höllischen Abgrund. An der Zeitenwende erleben wir auch die Geburt eines neuen Menschen. Hier muss ein Sprung gewagt werden, der Mut und Hingabe erfordert.
Den Vollzug einer solchen inneren Wandlung muss notwendigerweise jeder an und durch sich selbst leisten. Astrologisch gesprochen kommt es darauf an, die im Geburtsbild verzeichneten, aber noch nicht bewusst gewordenen Anlagen zu diagnostizieren und zur Wirkung kommen zu lassen. Dann erlebt sich der Mensch als determiniert auf eine Freiheit hin, die den innersten Wesenskern seiner Existenz anrührt. Von dort her empfängt er neues Leben.
Es ist wichtig, sich nicht von der Angst besetzen zu lassen, in Widerspruch zu herrschenden Ideologien und Meinungen zu treten. Damit ist ja keine äußere, aktive Widerstandshandlung gemeint, sondern vielmehr die Konsequenz einer neuen geistig-seelischen Haltung, eines neuen Bewusstseins. Auf diese Art und Weise ist es auch möglich, dem heutigen Traditions- und Werteverfall, den Selbstauslöschungsexperimenten einer sinnentleerten, geistig-spirituell verarmten Gegenwartskultur, entgegenzuwirken. Es sind die individuell geschaffenen Freiheitsräume, die sich im planetarischen Maßstab zu einer Kultur der Freiheit schlechthin miteinander in Beziehung setzen lassen.
Wie und unter welchen inhaltlichen Vorzeichen das im Einzelnen geschieht, zeigt ein Blick auf den jeweiligen individuellen Stand der Schicksalsuhr. Darüber Auskunft zu geben bleibt der Astrologie vorbehalten.
© Günther Gerzmann, 2013
Erschienen in der Zeitschrift INTRO unter dem Titel: Ausweg aus der Moderne?
„Nichts Werdendes und nichts Gewordenes verliert die Beziehung zum Bereich seiner Angelegtheit, noch die Abhängigkeit seines Seinsmaßes von ihm.“
Als ein Axiom der Astrologie ist dieser Satz von Joseph Bernhardt aus einer ursprünglichen Erkenntnistiefe heraus gesprochen, in welcher die Grundzüge menschlicher Seinserfahrungen noch geahnt und über die Bilder der Sprache ins Bewusstsein gehoben werden können.
In einer Zeit des Verfalls und des Zugrundegehens existentieller Lebensgrundlagen von Mensch und Natur tut es not, die durch die Anwendung neuzeitlicher Naturwissenschaftstheorien und –methoden unfruchtbar gewordenen Felder des Bewusstseins neu zu bestellen. Dazu eignet sich die Astrologie in einer hervorragenden Weise, indem sie – als Sinnbild einer Welt und Mensch umfassenden Ordnung – eine bewusstseinserweiternde Perspektive anbietet, um individuelle Lebens- und Schicksalsformen – und damit sich selbst – neu ordnen und begreifen zu können.
Das Zusammenspiel der im Menschen tätigen Wirkungsbereiche lässt sich anhand des Tierkreises bildhaft veranschaulichen. Innerhalb einer solchen Struktur, wie sie sich aus dem Tierkreis als übergeordneter, mundaner Zusammenhang herausentwickelt, bewegen sich der Mensch sowie alle ihn umgebenden Lebewesen in der Gestalthaftigkeit ihrer zeitlich gebundenen Erscheinung, zugehörig zur Ordnung der Welt, die sich in ihnen und durch sie mitteilt und ausdrückt. In Entsprechung eines solchen Ausdrucksvermögens ist der Mensch als dasjenige Wesen, welches Sprache hat, ein dem „Wirklichen“ – resp. „Sein“ –„Ent-Sprechender“ (Martin Heidegger), der im Schnittpunkt von Vergangenheit und Zukunft stehend seine Wirklichkeit als Ort der Gegenwart entstehen lässt.
Für die Horoskopdeutung rückt hier der qualitative Zeitaspekt in den Vordergrund, so dass die dem individuellen Habitus entsprechende richtige Zeit des Erlebens und des Bewusstwerdens der inneren Anlagebilder im Verhältnis zur äußeren Erscheinungswelt hervortritt.
So kann über die Auseinandersetzung mit den im Horoskop angelegten Inhalten die Beziehungslosigkeit zur Umwelt und zu dem, was ein Mensch als Schicksal erlebt, überwunden werden, da sich das Wissen über Anlage und Verhaltensprinzipien als geeignet dafür erweist, individuelle Verwirklichungsmöglichkeiten aufzufinden, die einen größeren Erlebnisspielraum und damit einen in allen Lebensbereichen sich geltend machenden Erfahrungszuwachs mit sich bringen.
© Günther Gerzmann, 1995
Es gehört zum Selbstverständnis vieler Menschen, die schicksalhaften Beziehungen zwischen sich und ihrer Umwelt zu hinterfragen und zu ergründen. Schon die Trennung und Unterscheidung zwischen den beiden Größen des „Ich“ (Subjekt) und des „Nicht-Ich“ (Objekt) zeigt die Zwiespältigkeit des Bezuges eines Menschen zur Welt und zu seinem Ort. Die so entstehende Distanz scheint zunächst unüberbrückbar. Daher muss ein drittes, vermittelndes Prinzip hinzutreten, ein verbindendes Element der Sinngebung und Aussöhnung zwischen der anlagemäßigen Eigenart eines Menschen und seinem Umraum. Diesen Zusammenhang aufzudecken und zu erläutern ist seit jeher das Anliegen der Astrologie. Das Erkennen der Verhältnisse im partnerschaftlichen, familiären sowie im beruflichen Umfeld kann somit auf eine objektive Grundlage gestellt und von Irrtümern und falschen Vorstellungen freigemacht werden.
Es ist ein unbestreitbares Verdienst der Astrologie, den individuellen, seelischen Entwicklungsspielraum auf einen Horizont hin erweitern zu können, der die aus dem Unbewussten kommenden Bilder (die Erfahrungen der Zeit) zugänglich und erlebbar werden lässt. Diese Bilder sind primär vorgegeben und werden dem Einzelnen als Bewusstsein vermittelt. Als Leitfaden des Schicksals sind sie sogleich Orientierung und Wegführung, so dass jeder, der gewillt ist, sich dazu befähigen kann, das Maß seiner Wirklichkeit zu finden und zu erfüllen. Somit steht die Eigenverwirklichung – gemäß den Anlagen des Geburtsbildes – immer auch im Dienste der Erhaltung der Ordnung der Welt. In einer solchen Ordnung ist das vermeintlich Positive wie Negative gleich gewichtet.
Natürlich gibt es konstellationsbedingte Schmerzerfahrungen, die den Menschen bis an die Grenze des für ihn Erträglichen führen. Wer einen solchen Zustand in sich beenden und eine Heilung einleiten möchte, dem sei es angeraten, sich seiner ursprünglichen, himmlischen Daseinsanteile wieder bewusst zu werden. Wer diese weiterhin in sich verdrängt, der entzieht sich seine eigenen Heilungsgrundlagen. In einer solchen Krise wird der Ruf nach einem Vermittler im Sinne eines priesterlichen Urtypus laut, der dem Menschen das Prinzip seiner Erstgestalt als Bild wieder ins Bewusstsein bringt.
Da sich in der Astrologie diese Orientierung und Ausrichtung des Denkens bis heute erhalten hat, steht sie – ohne damit ihre Eigenständigkeit preiszugeben und ohne in Konkurrenz zu den Priestern zu treten – innerhalb einer gleich gearteten Traditionslinie. Allerdings hat es der Astrologe heute eher damit zu tun, das Ausfallen des oben genannten Bildes als eine Abweichung von der Bestimmung der Gestalt der Welt zu diagnostizieren und zu erläutern. Jedoch sind beide – Priester und Astrologe – unabhängig voneinander als Hilfe unverzichtbar in einer Zeit, die dem Einzelnen kein eigenes Leben und Schicksal mehr zubilligen will. Als Ergebnis einer missratenen, pervertierten Geisteshaltung, die von den neuzeitlichen Säkularisationsaposteln seit Jahrhunderten propagiert und herbeigeredet wurde, bleibt damit nicht nur der Mensch, sondern auch ein Teil der Welt unerlöst.
Der Anteil der Kirchen am Zustandekommen dieser abendländischen Kulturkatastrophe ist erheblich; immer noch zwingen sie ihren Gemeindemitgliedern das alttestamentarische, mosaische Bilderverbot auf, sodass die im Mythos vorchristlicher Sonnenreligionen wurzelnde Gestalt des Erlösers als Bild nicht mehr aufgenommen und auch nicht mehr zur Orientierung des Empfindens im Seelischen verankert werden kann. Eine solche im Gewande einer Religion auftretende konfessionsübergreifende Verdrängung führt zwangsläufig als Folge eines in der Neuzeit entstandenen Mangelbewusstseins - das die Vor-Zeitlichkeit schicksalsimmanenter Prägungsmuster und Formen immer mehr in den Hintergrund drängt - zu einer Verwerfung ererbter Bilderfahrungen.
Hier erweist sich die Astrologie als heilsam, da sie das Vermögen des urbildhaften Denkens im Menschen wieder wachruft und er seine Fähigkeiten des Sehens und Verstehens der Welt - seinem Habitus gemäß - wiedererlangt. Wer den Mut besitzt, sich bis zur letzten Konsequenz derartig umzugestalten, der wird - im Sinne Ernst Jüngers - zu einem "Waldgänger".
© Günther Gerzmann, 2000
Anmerkung
20. April 2016
Die im Verlauf der andauernden Flüchtlingsdebatte bei mehreren Gelegenheiten öffentlich zelebrierte Unterwerfung von Papst Franziskus unter den Islam, verleiht dem obigen im Jahr 2000 verfassten Text eine unvorhersehbare Aktualität.
Die durch mehrere Propagandaaktionen und Einlassungen demonstrierte verräterisch-devote Haltung von Franziskus unter die europafeindliche Migrationsideologie, hat der ohnehin schon massiv schwindenden Glaubwürdigkeit und Autorität der Kirchen (die evangelische mit eingeschlossen) einen irreversiblen Schaden zugefügt. So wie der anti-europäische Geist in die Parlamente, so ist der anti-christliche Geist in die Kirchen eingezogen. Nur so lässt sich die Solidarisierung quer durch fast alle parteipolitischen sowie kirchlichen Stände mit dem Islam/der Islamisierung erklären. Die erkannten Feinde müssen aber - wie in jedem anderen Krieg - mit Gegenmaßnahmen und Abwehr rechnen. Das ist nur recht und billig.
Wir stehen mitten in einem Konflikt zwischen der Unvereinbarkeit von unterschiedlichen Kulturen und ihrer Ursprünge innerhalb der abendländischen sowie orientalischen Traditionen und Glaubensvorstellungen. Welche innerhalb Europas als vorrangig zu betrachten und anzusehen sind, bedarf keiner weiteren Erörterung.
Es scheint allerdings der Hinweis notwendig und sinnvoll, dass die spirituell-religiösen Wurzeln Europas zeitlich weit vor den Führungsansprüchen von Kirche, Synagoge und Moschee anzusiedeln sind. Die von diesem Nährboden ausstrahlenden uranisch-schöpferischen Kräfte werden den geistig-europäischen Seelenraum neu beleben und "die Spreu vom Weizen trennen". Innerhalb dieses Geschehens ist Deutschland - als das Herz Europas - wohl eine Schlüsselrolle zuzuschreiben. Wie schon vielfach in der Geschichte angedroht, so soll es den Deutschen wohl deshalb auch an den Kragen gehen.
Bezüglich der von Merkel und Co. verfügten Migrantenansiedelung findet man einen aufschlussreichen Hinweis in einem Vortrag von Rudolf Steiner, gehalten am 25.10.1906 in Berlin Blut ist ein ganz besonderer Saft: "Man kann z.B ein fremdes Volk in seiner Eigenart töten, wenn man kolonisierend seinem Blute zumutet, was dieses Blut nicht ertragen kann. Denn im Blute drückt sich das Ich aus."
Das hier von Steiner durchaus als Warnung Gemeinte wird von den heute agierenden okkulten Politlogen wohl eher als eine Aufforderung verstanden und umgesetzt (Ernst Jünger nennt dies die "Qualitas okkulta des Verbrechens").
Er spricht aber auch vom "Ich" als eine dem Subjekt zukommende Größe. In einer unablässigen Verbindung zu dem Ursprung seiner Ahnen stehend, wird sich der Einzelne nicht nur seiner "blutmäßigen" Herkunft, sondern auch seines eigenen Schicksals bewusst. Auf dieser Ebene ist der aktuelle Kampf auch ein spiritueller Krieg, der im Bewusstsein eines jeden Einzelnen mit ausgefochten und entschieden wird.
© Günther Gerzmann, 2016
15. Juni 2017
In der Einleitung zu den Astrologisch-Geographischen Karten sowie in den Seminarbüchern der Münchner Rhythmenlehre gibt Wolfgang Döbereiner Hinweise auf mehrere Epoche-Bewegungen, die - im Gegensatz zum Präzessions- bzw. Frühlingspunkt - in einer jeweils unterschiedlichen Zeitdichte synchron in Richtung des Tierkreises verlaufen.
Innerhalb einer Großepoche von je 600 Jahren werden einmal 20 Jahre sowie 3 Jahre pro Tierkreisgrad gezählt. Beide Rhythmen lagen laut Döbereiner 1967 auf 0° Krebs. Von hier aus gerechnet liegt der schnellere, auf die Aktualität bezogene 3-Jahres-Rhythmus im Juni 2017 auf 16,7° Krebs, bis im Juni 2018 exakt die 17° Krebs erreicht werden.
Dieser Grad als ein Mond/Saturn-Gruppenschicksalspunkt gibt mit Blick auf den Verlauf aktueller Entwicklungen ganz entscheidende Hinweise bezogen auf prinzipielle Forderungen und Notwendigkeiten des gegenwärtigen Zeitgeschehens. Ein Kennzeichen dieser Konstellation heißt die Ungeborenen. Ungeboren heißt hier, dass der seelische Prozess der Abnabelung von den Quellen der Mütter als notwendiger Schritt ins eigene Leben sowie Erleben noch nicht vollzogen wurde. Eine Formel, die in ihrer Umkehrung sofort deutlich macht, worauf es bei dieser Konstellation ankommt. (Auch die Tatsache, dass aus Sicht der Mütter eine Trennung von den Kindern vollzogen werden muss, sollte hierbei nicht unberücksichtigt bleiben.)
Wer sich also der Trennung von den Müttern verweigert und von dieser Anhaftung nicht loslassen will, der bleibt in der unartikulierten Position eines von den mütterlichen Lebensumständen abhängigen Symbionten, ohne Zugang zu den Quellen einer eigenen Empfindungs- sowie Schicksalswelt. Es scheint so, als würden erst nach dieser Trennung die Türen zu den eigenen seelischen Innenräumen aufgestoßen, die durch die saturnischen Regelungen des Empfindens versiegelten Quellen brechen auf, während die neu einströmenden Lebensenergien das bis dato brach liegende Eigenleben in Richtung individueller Schicksalsbestimmung von Grund auf reformieren. Die Konsequenz einer solchen Rekultivierung des seelischen Bodenbestandes im Sinne einer neu gewonnenen inneren Ansprechbarkeit für schicksalhafte Wandlungsprozesse führt unmittelbar dazu, dass auch das äußere Welterleben einer veränderten Wahrnehmung folgt, die das Verhältnis zwischen äußerer Wirklichkeit und den intersubjektiven Grundströmungen des Empfindens in ein Gleichgewicht bringen soll.
Immer vorausgesetzt, dass die bisher über die Mutter/Kind-Symbiose bestehenden Verbindungen zu den Quellen des Lebens auf eine nachhaltige Weise umgeleitet werden können, so dass diese in einem selbst zu fließen beginnen. Erst dieser Schritt ins Eigenleben macht in einem späteren Entwicklungsverlauf die Differenz als die Summe zwischen Angeborenem und Selbsterworbenem erfahrbar, auch wenn es eine nicht zu überschreitende und - von Seiten der Herkunft - das eigene Schicksal mitbestimmende Grenze gibt (Saturn), die es einzuhalten gilt. Und nur auf Basis der Einhaltung der Grenze dessen, was man ist und (auch als Nachkomme) in sich trägt, ist es möglich, ein "anderer" zu werden, ohne Gefahr zu laufen, das Prinzip des Ursprungs der Bestimmung des eigenen Daseins so nachhaltig zu verletzen, dass die Regulative des Wirklichen die Abgründe des eigenen Untergangs vor einem öffnen und man in diese hineingestoßen wird.
An diesem Punkt berühren wir die aktuelle gesellschaftspolitische Situation der genuinen europäischen Kulturen, die über die Ideologie des Völkeraustausches durch eine organisierte Massenmigration in einen Selbstständigkeitsprozess hineingetrieben werden, in dessen Fokus keine anderen als die eigenen Bewahrungsinteressen stehen können. Alles andere ist gerade auf Seiten derjenigen, die vorgeben, ein solches Interesse nicht zu vertreten, pure Heuchelei. Noch lassen sich über den common sense des Bösen die lukrativeren Gewinne einfahren. Aber diese Zeit läuft ab.
Das Signum des Mond/Saturn als ein in die Zukunft weisendes Vorzeichen bringt unmissverständlich die entwicklungsgeschichtliche Bedeutung und den Sinn der Einhaltung von Grenzen wieder ins Bewusstsein. Die im Laufe der Historie so abgesteckten Räume und Territorien dienen de facto - als geistig-seelische Kultur-Biotope - dem Schutz der Eigenarten und Gestalten, die von ihren geschichtlichen Ursprüngen her in einem solchen Boden seit Generationen ihre Lebensbäume eingepflanzt und aus diesen selber immer wieder neu hervorgewachsen sind.
Dieses Bild verdeutlicht auf der metaphorischen Ebene der Mond-Konstellationen auch die latente innere Bezogenheit eines individuellen seelischen Geschehens im Verhältnis zum Bereich der Herkunft als Abstammung aus einer kultur- sowie geistesgeschichtlich spezifisch geprägten Volksgemeinschaft. Eine so gedachte Bodenständigkeit, die Tradition und Herkunft als die wesenhaften Voraussetzungen jeglicher Gemeinschaftsbildung mit einbezieht, lässt durchaus eine saturnine/mondische Grundgestalt erkennen, die sofort deutlich macht, dass eine kulturelle Identität und Zugehörigkeit eben keine von einem Subjekt im Nachhinein zu erbringende Integrationsleistung ist oder sein kann. Es sind Schicksalsmächte, die hier einwirken und Zutritt gewähren oder auch nicht. Das von Döbereiner so oft erwähnte Gleichnis der Bestimmung des Daseins eines Apfelbaumes demonstriert mit einfachen Worten diesen Zusammenhang. Auch in dem kleinen Text Der Feldweg von Martin Heidegger wird diese Thematik in einer fast schon meditativ anmutenden philosophischen Reflexion glasklar beschrieben und dargestellt.
Die Wurzeln jedes Einzelnen reichen also nicht nur tief in den Geist der Materie hinab (Saturn), sondern berühren auch die anorganische Sphäre der Kräfte und Formen, die durch eine als ätherisch zu bezeichnende Linienführung ihre Eingrenzungen erfahren, in denen der Mensch als seelisches Wesen beheimatet ist. Und aus diesen wandert man weder aus, noch in sie hinein.
Würde es in den nächsten zweieinhalb Jahren auch nur ansatzweise gelingen, dieses Bild ins öffentliche Bewusstsein zu bringen, wäre ein erster wichtiger Schritt in Richtung Wiederherstellung einer Ordnung getan, wie sie nach den gescheiterten Versuchen der Zerstörung ursprünglicher Kulturgestalten durch verbrecherische Mächte notgedrungen wieder hervorgehen wird. Alles andere wäre ein infamer Betrug.
Um Missverständnissen vorzubeugen, sei dazu noch angemerkt, dass es sich hierbei nicht - dem freimaurerischen Credo gemäß - um eine neue Ordnung aus dem Chaos handelt, sondern um eine Ordnung aus der Ordnung.
© Günther Gerzmann, 2017
10. Dezember 2017
Der im ersten Teil beschriebene drei-Jahres-Rhythmus lässt sich auf der Ekliptik, als eine rhythmische Bewegung der Zeit, auch nach rückwärts verfolgen. Vor den 0° Krebs im Jahre 1967 lag also dieser Rhythmus – nach der Formel ein Grad ist gleich drei Jahre – im Jahre 1964 auf 29° Zwillinge, im Jahre 1961 auf 28° Zwillinge usw. Bezieht man die 0° Krebs/Steinbock-Achse als eine kardinale Spiegelachse mit ein, so erscheint es zulässig, dass vor 1967 im Zwilling Geschehene als latente Ereigniswiederholung im Krebs wiederzufinden. Das ist insofern auch nachvollziehbar als der Zwilling – ausgehend von den 0° Widder als Tierkreisbeginn – die Vorlaufphase des Krebs darstellt.
So sind u.a. die in beiden Zeichen angegebenen GSP (= Gruppenschicksalspunkt) – bis auf drei Ausnahmen – in ihrer Spiegelung mit den jeweils gleichen Konstellationen belegt (10° Krebs/20° Zwilling = Mond/Uranus usw.). (Hinsichtlich der 2,5° Zwillinge/27,5° Krebs alias Merkur/Saturn stellt sich die Frage, ob die 28° Krebs als ein Mars/Pluto-GSP nicht auch auf den 2° Zwilling resp. 28° Steinbock zu verzeichnen wären, sozusagen als Vorbedingung für die Notwendigkeit des Geschehens einer Saturn/Merkur-Metamorphose.) Der mit Erreichen der 17° Krebs im Jahre 2018 in das aktuelle Zeitgeschehen involvierte GSP von 13° Zwilling, führt zurück in die Zeit des Ersten Weltkrieges, in das Jahr 1916. Es überrascht daher also nicht, die zerstörerische Gewalt der damaligen Ereignisse durch einen Mars/Saturn-GSP (12,5° Zwillinge) charakterisiert zu sehen. Nimmt man das Jahr 1916 (= 13° Zwilling) als die zeitliche Mitte dieses Krieges, so fällt der Beginn im Jahre 1914 gradgenau auf die 12,4° Zwillinge und endet im Jahre 1918 auf 13,7° Zwillinge. Es ist wichtig im Auge zu behalten, dass, im Sinne der Spiegelung der Zeit, Anfang und Ende eines früheren Geschehens in der Gegenwart in umgekehrter Reihenfolge erscheinen und ablaufen.
Am Beispiel der eingangs erwähnten Zeitachse (1967 = 0°Krebs) und bezogen auf die Jahre 1914- 18 stellt sich das – nach der Formel ein Grad = drei Jahre – folgendermaßen dar: 1918 = 2016; 1917 = 2017; 1916 = 2018; 1915 = 2019; 1914 = 2020.
Wir bewegen uns also auf den Beginn des Ersten Weltkrieges zu (2020 = 1914). Die Kongruenz der Jahre 1916/2018 scheint jedenfalls kein gutes Omen für die kommenden Monate zu sein. 1916 fanden an der Westfront die schwersten und verlustreichsten Gefechte und Schlachten dieses Krieges statt (Verdun von Februar – Dezember; Somme von Juni – November). Erwähnenswert sind auch ein Angriff der Briten auf die Türken in Palästina sowie ein Vorrücken russischer Truppen in das neutrale Persien. Noch interessanter sind allerdings die Angebote der Mittelmächte Deutschland und Österreich/Ungarn zum Beginn von Friedensverhandlungen, die von der britischen
und französischen Regierung – so wie später auch im Zweiten Weltkrieg – rigoros abgelehnt wurden. Hinsichtlich der Ereigniswiederholungen sollte an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass es sich dabei nicht um Wiederholungen im Sinne eines Déja-vu-Erlebnisses handelt, sondern um das Wiederauftauchen von Bildern und Erfahrungen, die das innerhalb der genannten Zeiträume vom Prinzip her Ungelöste als Verdrängtes wieder aktualisieren und ins öffentliche Bewusstsein bringen. So ist es schon längst kein Geheimnis mehr, dass die verdeckt im Hintergrund agierenden Kräfte von damals auch heute noch das öffentliche Bewusstsein besetzen und – vor allem die Deutschen betreffend - in Gefangenschaft zu halten versuchen. Die Strategie der Besatzermächte, gegen Deutschland einen „mit anderen Mitteln“ zu führenden Krieg „nach den Kriegen“ folgen zu lassen, lässt sich auch anhand der zeitlichen Verknüpfung des Diktates von Versailles im Juni 1919 mit dem Beginn der Massenmigration nach Deutschland im Herbst 2015 ablesen. Dass die Wiederkehr einer früheren Katastrophe auf der politischen Gegenwartsbühne sich in andere zeitgemäße Gewänder gehüllt vollzieht – darauf wurde schon hingedeutet. Das Entscheidende ist der Hinweis auf ein im Kern noch zu lösendes Problem, im Sinne einer Suchbewegung, die sich tief unter der Oberfläche einer mit Daten und manipulierten Fakten versehenen historischen Zeitlinie ereignet. Es sind die assoziativen und intuitiven Denkbewegungen, die den gezielt eingesetzten Informationsübertragungen entgegenwirken und helfen können, das Bewusstsein von der Einsperrung innerhalb der Modelle einer auf allen Ebenen degenerierten Erinnerungs- sowie Sprachkultur zu befreien.
Das Auffinden der Parallelen zwischen dem Versailler Diktat und die seit 2015 auf Deutschland zielende Flüchtlings- und Migrationspolitik bleibt also auch den Assoziationsmöglichkeiten eines jeden Einzelnen vorbehalten, sofern er das Lager der „Anständigen“ schon verlassen hat und zu seinem Waldgang aufgebrochen ist. Den Versailler „Vertrag“ vor allem in seinen wesentlichen Wiedergutmachungs- und Auslieferungsbestimmungen einmal anzuschauen, ist aller Mühe wert, um die schon damals gelegten Grundsteine für das zu erkennen, was heute politisch in Deutschland und in Europa geschieht.
Ernst Jünger hat das im Jahre 1951 in seiner Schrift „Der Waldgang“ so formuliert: „Der Friede von Versailles schloss bereits den Zweiten Weltkrieg ein. Auf offene Gewalt begründet, gab er das Evangelium, auf das jede Gewalttat sich bezog. Ein zweiter Friede nach diesem Muster würde noch kürzer dauern und die Zerstörung Europas einschließen.“ Dass Jünger, der seltsamerweise einem heraufziehenden „Weltstaat“ huldigte, einen zweiten Frieden „nach diesem Muster“ in 1945 nicht zu erkennen vermochte, wirft Fragen auf. Auch seine Konzeption der „Gestalt des Arbeiters“ als „des mächtigsten Sohnes der Erde“, der als Typus die „natürlichen Rassen“ überhöht, erscheint rätselhaft und widersprüchlich. Dass solche auf das Politische zielenden Ausführungen Ernst Jüngers ihn heute verdächtig erscheinen lassen, mit freimaurerischen Grundsätzen und Ideologien mehr als nur sympathisiert zu haben, liegt auf der Hand. So hat es immer noch etwas Befremdliches, den 95-jährigen Ernst Jünger neben Helmut Kohl und Francois Mitterand stehen zu sehen. Andererseits erscheint es ebenso verfehlt, ihn als einen Fürsprecher und Mitstreiter der Todespolitiken anzusehen, die jetzt ihre dunklen und unheilvollen Schatten auf Europa werfen. Abschließend sei noch einmal auf die Geschichte und die Zusammenhänge der Jahre 1945/1989 hingewiesen. Das Jahr 1945 fällt auf den GSP von 22,7° Zwilling, was in der Spiegelung die 7,3° Krebs im Jahre 1989 ergibt. Da es sich auf beiden Graden um Sonne/Uranus-GSP handelt, stellt sich nicht nur die Frage nach dem Zusammenbruch zweier Systeme, sondern auch – im Sinne eines Königssturzes – die nach Intrigen und Verrat und wer einen solchen begangen hat. Dass die militärische Niederlage des Deutschen Reiches 1945 nur mit Hilfe hochrangiger Verräter zu Wege gebracht werden konnte, wurde inzwischen vielfach dokumentiert und ist hinreichend bekannt. Doch es lohnt sich einmal zu erkunden, inwieweit Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher als die Lichtgestalten der sogenannten Deutschen Wiedervereinigung an der Fortführung eines in der Vergangenheit an den Deutschen begangenen Verrates noch im Jahre 1989 beteiligt waren. Heute sehen sich die Deutschen nicht nur mit den Herrschaftsansprüchen fremder, sondern vor allem mit der Tragweite eigener Schicksalsmächte und ihren elementaren Gewalten konfrontiert. Auch Saturn wirft seinen Schatten auf die kommende Weihnacht 2017 voraus. So werden längst zerbrochene Schwerter und Allianzen neu geschmiedet und auf den Feldern zum Einsatz gebracht, wo die entscheidenden Kämpfe stattfinden müssen, will man zur Verteidigung und zum Heil des
eigenen Lebens und Daseins den gegenwärtigen Bedrohungen auch geistig standhalten und erfolgreich begegnen.
© Günther Gerzmann
27. Dezember 2017
Anmerkung:
Nähere Erläuterungen zur Methode und zur Deutung der Epoche-Bewegungen finden sich in den Hamburger sowie Berliner Vorträgen von Wolfgang Döbereiner.